Nicht alle können oder wollen kraulen. Zone3 hat einen Neoprenanzug extra fürs Brustschwimmen entwickelt. Welche Unterschiede zu anderen Neos gibt es und wie macht sich der Aspect im Praxistest?
Konzept und Einsatzzweck
Unterschied zu anderen Neoprenanzügen
Der Aspect Neoprenanzug von Zone3 grenzt sich eindeutig von anderen Neos ab. Er wurde speziell für die Bedürfnisse beim Brustschwimmen zugeschnitten. Wenn du schon mal versucht hast, mit einem „normalen“ Wetsuit Brust zu schwimmen, dann wirst du gemerkt haben, dass das unglaublich schlecht funktioniert. Woran liegt das? Da Neoprenanzüge fürs Kraulen ausgelegt sind, ist der Anteil an Chloropren-Kautschuk in den Partien der Beine sehr hoch, um für Auftrieb zu sorgen. Denn bei dieser Schwimmtechnik wird der Antrieb durch die Arme generiert. Die Beine sorgen zwar auch für etwas Vortrieb, hauptsächlich sollen sie aber die Körperhaltung stabilisieren. Mit einem richtig dicken Neoprenanzug brauchst du sie sogar überhaupt nicht zu bewegen.
Anders ist das beim Brustschwimmen. Dort kommst du vor allem durch den Beinschlag voran. Die Arme sorgen für den Auftrieb zum Atmen und wirken dem Untergehen bei der Beinschlag-Pause entgegen. Wenn deine Beine allerdings durch den Neo weit oben an der Wasseroberfläche schwimmen und du versuchst damit zu „treten“, trittst du ins Leere, oder besser gesagt in die Luft und deine Energie verpufft. Durch verschiedene Panels – also Materialbahnen – und einen erweiterten Bewegungsspielraum soll der Zone3 zum einen das Auftauchen der Beine verhindern und zum anderen die nötigen Bewegungsabläufe der Arme erlauben.
Training und Wettkampf
Obwohl sich der Zone3 Aspect nicht ausschließlich für Triathlon eignet, ist ein Einsatz des Neos sowohl für ausgiebige Trainingssessions, als auch den Triathlon-Wettkampf vorgesehen. Der lange und einfach zu bedienende YKK-Reißverschluss reicht vom Hals bis zum unteren Rücken und soll so ein einfaches An- sowie Ausziehen ermöglichen.
Temperaturspanne
Die Neoprenstärke sorgt nicht nur für den Auftrieb, sondern ebenfalls für Wärme. Obwohl Neoprenanzüge auch verwendet werden, um schnellere Schwimmzeiten zu erzielen, ist ihr Einsatz vor allem auch damit gerechtfertigt, um beim Schwimmen nicht auszukühlen. Einen offiziellen Temperaturbereich gibt Zone3 für den Aspect Neoprenanzug nicht an. Wir hatten ihn unter anderem bei einer Wassertemperatur von 15 Grad im Einsatz und haben bei den Schwimm-Sessions bis 60 Minuten nicht gefroren. Besonders in der Kombination mit Neoprensocken und -handschuhen sind auch Wassertemperaturen bis 12 Grad möglich, vor allem bei Einheiten unter 30 Minuten.
Material und Merkmale
Materialstärke
Mit der Materialstärken-Kombination von anderthalb, zwei und drei Millimetern gibt es einen großen Unterschied zwischen den einzelnen Partien des Aspect. Besonders im Bereich der Beine kommen die dünneren Panels zum Einsatz, damit sie bei jeder Bewegung im Wasser bleiben. Im Bereich des Oberkörpers wurden die dickeren Stärken verwendet, um ihn zum Atmen leicht aus dem Wasser zu heben.
Bereiche und Panels des Zone3 Aspect
Mit „Aqua-X-“, „Smoothskin-“ und „High-Stretch“-Nylon-Panels finden gleich mehrere Technologien bei diesen Neoprenanzug Anwendung. Aqua-X ist eine Beschichtung auf dem Neopren, welche den Widerstand im Wasser deutlich reduziert und gleichzeitig die Haltbarkeit verbessern soll. Smoothskin ist das Hochleistungs-Neopren, aus dem der Aspect gefertigt wurde. Es ist widerstandsfähig, langlebig und reduziert ebenfalls den Wasserwiderstand. Die High-Stretch Nylon-Panels sollen außerdem für ideale Bewegungsfreiheit und Komfort sorgen.
Abschlüsse, Verbindungsstellen, Reißverschluss, Klettverschluss
Ob ein Neoprenanzug sauber verarbeitet ist, lässt sich sofort an den Verbindungsstellen der unterschiedlichen Panels, sowie an den Arm- und Beinabschlüssen erkennen. Beides ist beim Zone3 Aspect tadellos. Es gibt keine unsauberen Klebestellen oder abstehende Nähte. Auch der Reißverschluss und der Klettverschluss zur Abdeckung und Fixierung des geschlossenen Reißverschlusses am Hals machen einen sehr guten Eindruck.
Praxis-Test
Reinkommen
Zone3 kennt sich aus mit Neoprenanzügen, das merken wir schon bei der Größenauswahl. Denn neben den bekannten Größen von S bis XXL gibt es beim Aspect auch verschiedene Zwischengrößen, damit der Schwimmanzug am Ende auch wirklich genau passt. Unsere Testperson stand genau zwischen den Größen M und L, sodass sie sich für die Größe ML entschied. Der Einstieg funktionierte dementsprechend einfach und vor allem schnell. Mit den üblichen Tricks (Wetsuit halb nach außen krempeln, Plastiktüte für Hände und Füße benutzen) schafften wir es in unter zwei Minuten, uns in den Neo zu schälen. Das Material machte sehr gut mit, der Aspect ließ sich nach dem Anziehen auch wirklich einfach erneut zurechtrücken. Er saß zwar stramm, aber nicht unangenehm fest. Außerdem fiel es sehr leicht, den Reißverschluss selbstständig mit dem langen Riemen nach oben zu ziehen und zu verschließen.
Aufwärmen
Bevor es ins Wasser ging, wurde bei einer ausgiebigen Aufwärmaktion der Bewegungsradius getestet. Beim Armekreisen und Kniebeugen merkten wir schon, dass uns der Zone3 Aspect in den Bewegungen kaum einschränkt. Zum Abschluss noch eine kurze Jogging-Einheit von zwei Minuten und schon ging es ab ins kühle Nass.
Schwimmen
Beim Schwimmen hat uns der Aspect wirklich sehr gut gefallen. Der Unterschied zu üblichen Neoprenanzügen ist beim Brustschwimmen tatsächlich enorm. Die Füße lagen nicht auf, sondern im Wasser. Kräftige Beinzüge sind so sehr einfach möglich. Trotzdem sank die untere Körperhälfte auch beim Gleiten nicht so weit ab, dass eine ungünstige Schräglage im Wasser entstehen könnte.
Aber auch der Oberkörper ließ sich sehr gut eintauchen. Wir hatten vor dem Test die Befürchtung, dass besonders die Brust sowie die Schulterpartie zu weit aus dem Wasser gedrückt werden könnten. Aber ganz im Gegenteil, der gesamte Oberkörper lag knapp unter der Wasseroberfläche und ermöglichte so ein sehr gutes Strömungsverhalten.
Alle, die schon mal längere Strecken mit einem Neoprenanzug geschwommen sind, kennen das Problem von Scheuerstellen auf der Haut. Besonders am Hals können diese auftreten. Bei unserem Test gab es mit dem Zone3 Aspect zu keinem Zeitpunkt solche Probleme. Selbst bei der längsten Schwimmeinheit von 60 Minuten gab es keinerlei Anzeichen von Scheuerstellen.
Rauskommen
Wir imitierten den Wechsel zur zweiten Disziplin, indem wir versuchten, so schnell wie möglich aus dem Wasser zu kommen und dann an einen 300 Meter entfernten Punkt zu rennen. Währenddessen versuchten wir bereits den Schwimmanzug zur Hälfte auszuziehen. Das klappte außerordentlich gut, und so kamen wir „oben ohne“ an der Wechselstelle an. Für den Beinbereich geht das Ausziehen ebenfalls recht flott und am Ende könnten wir in einer passablen Zeit aufs Rad wechseln.
Schwimmanzüge speziell fürs Brustschwimmen gab es bisher kaum. Zone3 hat mit dem Aspect einen besonders für Triathlon-Neulinge hervorragenden Neoprenanzug im Angebot. Er ist günstig in der Anschaffung, bietet ein sehr gutes Schwimmverhalten – sowohl beim Brustschwimmen als auch Kraulen – und hat eine sehr gute Passform. Die Materialien fühlen sich sehr gut an und ermöglichen ein einfaches An- und Ausziehen. Da er sich sowohl fürs Training als auch für den Wettkampf eignet, gibt es kaum eine bessere Alternative für die Olympische und Mitteldistanz mit Brustschwimmen.