Komoot ist eine der bekanntesten und beliebtesten Routenplanungs- und Navigationsapps – mittlerweile vertrauen mehr als 17 Millionen Nutzer*innen darauf, um ihre Erlebnisse in der Natur zu planen. Kein Wunder: komoot hat sich in den letzten Jahren stetig weiterentwickelt, ist total einfach im Handling, funktioniert mit allen möglichen Endgeräten und ist somit ein günstiges und extrem vielseitiges Tool für die Planung deiner Touren. In diesem Artikel möchten wir klären, was komoot je nach Funktionspaket kostet, was die App alles kann und wie du damit zielsicher deine Touren planst. Außerdem haben wir ein paar spezielle Tipps und Tricks für dich, mit denen du die App noch einfacher bedienen kannst.
Kurz und knapp: Was kann komoot?
Die App komoot ist in erster Linie ein Tool, mit dem du GPS-Tracks erstellen und dich navigieren lassen kannst. Die Bedienung erfolgt über die App auf dem Smartphone oder über eine Desktop-Variante auf deinem Computer. Du kannst deinen Account mit vielen Navi-Systemen (wie Garmin, Wahoo, Lezyne und viele mehr …) einfach verbinden und deine geplanten, aber auch deine gefahrenen Touren synchronisieren. Zudem ist komoot auch eine Outdoor-Community, innerhalb der User*innen ihre Erlebnisse teilen und selber sogenannte „Highlights“ anlegen können, die sich in deine Tourenplanung integrieren lassen. So kannst du ganz direkt von den Erfahrungen anderer User*innen profitieren und auf diese Weise zum Beispiel besonders tolle Trails, beeindruckende Aussichtspunkte oder idyllische Badestellen in abgelegenen Bergseen finden. In der Premiumversion wird das Ganze noch durch erweiterte Planungsoptionen, sportartspezifisches Kartenmaterial, viele zusätzliche Informationen (wie zum Beispiel Wetterdaten) und eine spezielle Outdoor-Versicherung ergänzt.
Die Bezahlmodelle – Was kostet komoot?
Grundsätzlich gibt es zwei unterschiedliche Optionen: komoot „Maps“ und komoot „Premium“. Maps ist sozusagen die Basisversion, die du kostenlos nutzen beziehungsweise per Einmalzahlung kaufen kannst. Premium bietet zusätzliche Features und wird in Form eines Abos jährlich bezahlt. Im Folgenden wollen wir klären, welche Variante für wen am besten geeignet ist. Vielleicht ist die kostenlose Version für dich ja völlig ausreichend?
komoot Maps
Für den Einstieg gibt es eine kostenlose Version, die perfekt geeignet ist, um die App auszuprobieren. Einzige Einschränkung: Sie funktioniert nur für eine Region, die du zuvor festlegen musst. Aber immerhin: So kannst du schonmal in deiner näheren Umgebung testen, was komoot alles kann und ob es für dich taugt. Möchtest du dann aber zum ersten Mal auf eine größere Tour gehen, wirst du vermutlich nicht drumherumkommen, dir kostenpflichtige Regionen dazuzukaufen. Dafür bietet komoot einzelne Regionen an (jeweils 3,99 Euro) oder Regionenpakete (8,99 Euro). So kannst du für wenig Geld genau die Karten freischalten, die du benötigst. Unser Tipp ist jedoch die dritte Variante: das Welt-Paket. Für nur knapp 30 Euro kannst du komoot weltweit benutzen. Und zwar für immer – du zahlst nur einmal. Und du hast Zugriff auf sämtliche Basis-Funktionen der App, die im Grunde genommen völlig ausreichend sind.
komoot Premium
Seit einiger Zeit gibt es komoot Premium und wir waren selbst sehr gespannt darauf. Denn mit knapp 60 Euro pro Jahr ist diese Abo-Variante doch deutlich teurer – und eigentlich kann komoot doch in der Maps-Version schon alles, was man benötigt, oder? Was also kann komoot Premium zusätzlich? Mit einer Premium-Mitgliedschaft eröffnen sich dir einige zusätzliche Tools, die zugegebener Weise ziemlich cool sind. Allen voran die „Mehrtages-Tourenplanung“, die perfekt geeignet ist, um einen Radurlaub oder eine Bikepacking-Tour zu planen. Auf Wunsch kannst du am jeweiligen Etappenziel ganz einfach nach einer Unterkunft suchen und sie direkt in die Route einfügen. Komoot Premium passt dann automatisch den Startpunkt des folgenden Tages an. Das Erstellen eigener Collections, sportartspezifisches Kartenmaterial und viele praktische Zusatzfunktionen runden das Premium-Paket ab.
Welches komoot-Paket ist für dich das Richtige?
Es hängt davon ab, wie intensiv du komoot nutzen möchtest. Die kostenlose Version ist eher zum Reinschnuppern geeignet. Selbst die Einzelregionen beziehungsweise das Regionenpaket würden wir dir allenfalls empfehlen, wenn du komoot einmalig in einer bestimmten Gegend nutzen möchtest. Unsere klare Empfehlung lautet: Wenn du vorhast, komoot regelmäßig zu nutzen, dann kauf dir direkt das Welt-Paket. Damit bist du bestens gerüstet. Das Premium-Abo würden wir dir ans Herz legen, wenn du oft Touren in dir unbekannten Gegenden oder längere Bikepacking-Abenteuer planst. Außerdem ist die Premium-Version ideal geeignet, um Ordnung im eigenen Profil zu halten und um deine Abenteuer mit anderen zu teilen. Die Zusatzfeatures sind aber eher nette Zusätze als wirklich zwingend notwendig. Insofern musst du dir selbst die Frage beantworten, ob dir die Mehrkosten das wert sind.
Routenplanung mit komoot – Tipps und Tricks
Komoot bietet unzählige Funktionen und es sind allerlei Konfigurationen mit externen Navigationsgeräten möglich, sodass es kaum möglich ist, auf jedes Detail einzugehen. Wir haben dir hier aber mal unsere Best-of-komoot-Tipps zusammengestellt. Wenn du ein paar Dinge beachtest, macht das Planen mit komoot noch mehr Spaß!
Erst planen, dann fahren
Oder mit anderen Worten: Plane zu Hause, dann hast du draußen umso mehr Spaß. Und das geht am besten auf dem Computer. Komoot funktioniert ganz hervorragend auch auf dem Smartphone, noch viel besser aber auf dem heimischen Rechner mit Maus, Tastatur und großem Bildschirm. Du kannst schneller auf alle Informationen (wie Highlights, Höhenprofile, Besonderheiten entlang der Strecke) zugreifen, Wegpunkte leichter verschieben und generell einfach einen besseren Überblick behalten, schlichtweg weil der Bildschirm viel größer ist. Das Gute dabei: Sobald du die Tour gespeichert hast, kannst du sofort auch vom Smartphone darauf zugreifen.
Lass dich inspirieren
Das ist doch gerade das Coole an komoot: Du profitierst von den Erfahrungen anderer. Sobald du ungefähr weißt, wo du lang fahren möchtest, schau dir einfach mal im Routenplaner an, was es für Highlights in der Gegend gibt. Ganz sicher wirst du spannende Entdeckungen machen, selbst wenn du meinst, dich gut auszukennen. Auf diese Weise haben wir schon viele überraschende Routen entdeckt und selbst in unserer Heimat Wege oder Trails gefunden, die wir einfach nicht kannten. Die Community-Funktion schlägt dir außerdem immer wieder Touren, Highlights oder Collections anderer User*innen vor – lass dich doch einfach mal darauf ein und überlass deine Wochenendplanung den anderen!
Werde selber ein Teil der Community
Du kannst selber Highlights erstellen, Bilder hochladen oder Tipps veröffentlichen. Schnell wirst du merken, dass andere User*innen deinen Input wertschätzen, indem sie dir Feedback geben. So wird aus einer einfachen Navi-App eine echte Gemeinschaft von Menschen, die gern draußen in der Natur sind.
komoot personalisieren
Damit die Planung optimal für dich passt, solltest du vorab ein paar Einstellungen in deinem Profil vornehmen. Dort kannst du zum Beispiel deine Lieblingssportart auswählen oder dein Fitnesslevel angeben. So ist sichergestellt, dass komoot für dich möglichst realistische Planungen erstellt. Dann kann es losgehen. Wähle zunächst deine Sportart aus, damit du dazu passende Highlights angezeigt bekommst und komoot weiß, welche Trails, Wege oder Straßen für dich am besten geeignet sind. Mittlerweile hast du eine recht große Auswahl: Neben den Klassikern Rennrad und Mountainbike gibt es eine Tourenradoption und mittlerweile sogar das Gravelbike. Außerdem kannst du mit einem zusätzlichen Häkchen angeben, ob du mit oder ohne E-Motor unterwegs bist. Wähle anschließend einen Start- und ein Ziel für deine Tour aus und lege Wegpunkte oder Highlights fest, die du in deine Tour integrieren möchtest. Probiere einfach ein bisschen herum, dann wirst du sehr schnell Routine bekommen.
GPS-Computer oder Handy?
Wir empfehlen dir einen GPS-Computer, um deine Route unterwegs anzeigen zu lassen. Die meisten modernen Fahrradnavis integrieren komoot sehr gut, sodass Touren sich automatisch synchronisieren und einfach vom Computer aus geladen werden können. Die Vorteile liegen auf der Hand: Der kleine Computer lässt sich per mitgelieferter Halterung ideal am Bike befestigen. Er ist für die Bedienung während der Fahrt optimiert und besitzt in der Regel eine deutlich längere Akkulaufzeit als ein Smartphone. Außerdem hast du so auch Zugriff auf viele weitere Daten, die während einer Radfahrt interessant sind.
Smartphone-Akku schonen
Wenn du dich von deinem Smartphone navigieren lassen möchtest, solltest du bedenken, dass komoot unter Umständen ziemlich viel Energie benötigt, sodass dein Akku schnell schlappmacht. Mit ein paar einfachen Tricks kannst du dem entgegenwirken. Besonders viel Energie benötigt das Display. Wenn du die Sprachausgabe der Navigation wählst, verlängerst du die Akkulaufzeit also schonmal enorm. Um ständiges Nachladen der Route zu vermeiden, solltest du vorab das Kartenmaterial herunterladen und die Tour offline verfügbar machen. Das spart zusätzlich mobiles Datenvolumen. Du kannst dann unterwegs einfach die mobilen Daten abschalten – die Navigation funktioniert dennoch und du solltest auch für große Tagestouren ohne Powerbank auskommen.
Shortcuts für Power-User*innen
Es gibt einige Tastenkombinationen auf der Computertastatur, die deine Arbeit mit dem Routenplaner einfacher und effizienter gestalten. Unsere Lieblings-Shortcuts sind:
„C“: Die Karte wird neu zentriert. Praktisch, wenn sich aus irgendeinem Grund dein Kartenausschnitt verschoben hat oder du versehentlich zu viel gezoomt hast.
„M“: Die Streckenführungs-Linie wird ausgeblendet, solange du „M“ gedrückt hältst. Praktisch, wenn du nachsehen willst, welche Art von Straße/Weg/Trail sich unter der Linie deiner Route verbirgt.
„Shift + Aufziehen eines Rechtecks“ mit der Maus auf der Karte: Das ist eine Art Schnell-Zoom. Halte einfach die Shift-Taste gedrückt und zieh ein Rechteck genau über der Fläche auf, die du dir größer ansehen möchtest. Das erspart dir den ein oder anderen Klick auf das „Plus“-Zeichen. Um wieder herauszuzoomen, siehe Shortcut 1: C (für neu zentrieren).
Die perfekte Route – ein Beispiel
Wenn du dich ein bisschen eingearbeitet und unsere Tipps und Tricks ausprobiert hast, wirst du dich sehr schnell zurechtfinden und tolle Routen mit komoot planen. Trotzdem wirst du dir sicher manchmal denken, dass es noch Verbesserungspotenzial gibt. Mehr richtige Trails auf einer MTB-Tour zum Beispiel oder weniger Straßen, dafür mehr Forstwege auf deinem Gravel-Abenteuer. Du hast ganz bestimmt sehr persönliche Vorstellungen davon, wie deine perfekte Tour aussieht. Und es liegt in der Natur der Sache, dass komoot die nicht alle kennt. Es wird kaum einen Algorithmus geben, der all deine Vorlieben zu 100 Prozent auf den Punkt bringt. Mit anderen Worten: Für das perfekte Ergebnis musst du selber wissen, was du tust und den Vorschlag, den komoot dir liefert, gegebenenfalls überarbeiten. Der bringt dich ganz sicher ans Ziel und du wirst vermutlich eine ziemlich schöne Tour erleben. Willst du aus „ziemlich schön“ aber „perfekt“ machen, empfehlen wir dir folgende Vorgehensweise.
Nehmen wir mal an, du möchtest eine Gravel-Tour fahren. Logisch, zunächst klickst du im Routenplaner „Gravel“ an. Komoot weiß dann, dass du gern fernab größerer Straßen fahren, aber nicht über Mountainbike-Trails holpern möchtest. Trotzdem kann es vorkommen, dass so eine Tour zum Beispiel mehr Asphalt enthält, als dir lieb ist. Was kannst du dagegen tun?
Streckenverlauf überprüfen
Unter der Karte des Routenplaners befindet sich das Höhenprofil deiner Tour. Wenn nicht, kannst du es mit dem Tastenshortcut „P“ öffnen oder das entsprechende Symbol ganz oben links im Routenplaner anklicken. Fahre nun mit der Maus über das Höhenprofil. Komoot zeigt dir nun an, über welche Art von Weg und Untergrund du fährst. Alternativ kannst du links unter „Wegbeschaffenheit/Wegtypen“ ein bestimmtes Merkmal anklicken und dir so zum Beispiel alle Abschnitte auf Bundesstraßen anzeigen lassen.
Abschnitte anpassen
Im Folgenden kannst du versuchen, Abschnitte mit unerwünschten Eigenschaften (also zum Beispiel Bundesstraßen) oder auch besonders steile Passagen durch Umplanen der Route zu eliminieren. Du kannst dann einfach in diesem Bereich mit der Maus die Route woanders hinziehen und schauen, ob dich das Ergebnis eher anspricht.
Trails einbauen
In diesem Fall, der perfekten Gravel-Tour, kann es Sinn ergeben, Wegtypen in die Route zu integrieren, die komoot erstmal nicht unbedingt berücksichtigen wird. Dazu gehören insbesondere Trails. Trails vom Schwierigkeitsgrad „S0“ und „S1“ sind normalerweise mit dem Gravelbike noch gut fahrbar, sodass du ihnen den Vorzug geben und die Bundesstraße außen vorlassen kannst.
„Off Grid“ planen
Komoot arbeitet mit Kartenmaterial von Openstreetmaps, also mit einer Open-Source-Datenbank. Darin können im Grunde alle Wege anlegen und Änderungen veranlassen. Das ist einerseits cool, andererseits birgt das natürlich auch eine Fehlerquelle. So kann es also sein, dass ein Trail, denn du genau kennst, gar nicht eingezeichnet ist. Oder dass ein Weg für Fahrräder gesperrt ist, der sich in Wirklichkeit problemlos benutzen lässt. Für solche Fälle ist die Off-Grid-Planung ideal geeignet, denn sie ermöglicht dir eine Planung unabhängig der Wege und Trails, die im Kartenmaterial hinterlegt sind.
Um Off Grid zu planen, musst du einfach nur deine Strecke anklicken und das Häkchen bei „Wegen folgen“ abwählen. Die Linie deiner Route erscheint zwischen zwei Wegpunkten fortan gepunktet und du kannst sie beliebig verschieben. Auf diese Weise kannst du zum Beispiel Umwege über eine Straße vermeiden und stattdessen lieber den Trampelpfad über ein Feld nehmen. Allerdings solltest du dir einigermaßen sicher sein, was du tust. Ansonsten kann die Off-Grid-Planung nämlich schnell zum Eigentor werden.
Mit diesen zusätzlichen Tipps kannst du deine Touren weiter verfeinern und deine eigenen Vorstellungen ziemlich gut umsetzen. Am Ende kann dir aber keine Karte der Welt zu 100 Prozent vermitteln, was dich erwartet. Und das ist auch gut so! Denn so bleibt jede Tour ein echtes Abenteuer, das es zu erleben gilt. Darum lautet unser letzter Tipp: Verbring nicht zu viel Zeit mit der Planung deiner Routen, sondern schnapp dir dein Bike und fahre einfach mal los!