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Ein Radjournal von Brügelmann

Orbea Oiz OMX 2021 Mountainbike

Orbea Oiz OMX und Alma – XC-Bikes für 2021

Orbea Oiz OMX und Alma – XC-Bikes für 2021

Ein komplett neues Alma und ein fast ganz neues Oiz!

Brügelmann Blog 23. Juli 2020 5 min.

Fahrräder von Orbea fahren schon seit Jahrzehnten im XC-Rennzirkus vorne mit, in der Firmenvitrine stehen Trophäen der größten Rennen der Welt. Damit das weiter so bleibt, sind sowohl das Hardtail Alma als auch das Fully Oiz für 2021 einer Frischzellenkur unterzogen worden. Beide Räder profitieren von neuer Carbontechnologie und sind dadurch (wenig überraschend) leichter, steifer und natürlich auch komfortabler geworden. Darüber hinaus bieten die neuen Modelle aber auch andere Neuerungen, die allesamt zeigen, wie besessen im Baskenland selbst kleinste Details überdacht werden. Diese Bikes bringen dich im Rennen nicht nur schneller über die Ziellinie, sondern sind vielseitiger, haltbarer und einfacher zu warten!

Orbea Oiz OMX 2021 Mountainbike
Wahnsinnig leicht und auch noch hübsch anzusehen: Das Orbea Oiz OMX

Das Orbea Oiz: ein fast ganz neues Bike mit komplett neuem Feel

OMX Carbon

Das Kürzel OMX hatte letztes Jahr beim Launch des neuen Orca-Rennrades seinen ersten Auftritt. Es steht im Orbea-Universum für das bestmögliche Carbonmaterial. Darunter befinden sich OMR, was für Orbea Monocoque Race steht, und die Aluminiumrahmen, die du am „Hydro“ Kürzel oder dem H vor der Modellnummer erkennst. Mit den neuen Topmodellen für das Oiz und das Alma hält es Einzug bei den Mountainbikes. Genau verraten wollte man im Baskenland verständlicher Weise nicht, was das Wundermaterial auszeichnet. Wir können aber davon ausgehen, dass in großzügiger Art und Weise High-Modulus-Carbonmaterial benutzt wurde, um die gleiche Steifheit wie die OMR-Rahmen bei geringerem Gewicht bieten zu können.

Orbea Oiz OMX 2021 Mountainbike Prototyp
Viel Detailarbeit und unzählige Prototypen waren nötig, um 250 Gramm Gewichtsreduktion realisieren zu können

Der komplette OMX-Rahmen hat satte 250 Gramm abgespeckt und bringt inklusive Dämpfer jetzt nur noch lächerliche 1740 Gramm (Größe M, mit Farbe) auf die Waage. Weltrekord! So lässt sich ein Sub-10-Kilo-Geschoss auch ohne exotische Leichtbauteile realisieren. Selbst die OMR-Variante gehört mit 2090 Gramm für einen Rahmen plus Dämpfer noch zu den leichteren Exemplaren in der Klasse. Hier ändert sich allerdings nichts am Rahmen. Für 2021 stehen nur eine Auffrischung der Farbvarianten und überarbeitete Ausstattungsvarianten auf der Tagesordnung.

Orbea Oiz OMX 2021 Mountainbike Dämpfer
Unverändert bleibt die elegante Lösung der Dämpferansteuerung, die Platz für zwei Flaschen lässt

Komplett neuer Hinterbau

Abgesehen vom neuen Carbonmaterial und -layup ist der Hauptrahmen des Oiz OMX unverändert. Den Großteil der Veränderungen findest du im Hinterbau. Die Kettenstreben haben im Vergleich zum OMR 5 Millimeter an Länge verloren und liegen jetzt bei 430 Millimetern. Das macht das Rad nicht nur wendiger, sondern spart auch Gewicht. Dazu kommt die (mit Sicherheit kontroverse) Verwendung von Flatmount-Bremsaufnahmen, die auch noch ein paar Gramm spart. Keine Angst, eine vollständige Umstellung aller Mountainbikes auf den vom Rennrad kommenden Standard steht uns (noch?) nicht unmittelbar bevor. Das liegt auch an der mangelnden Verfügbarkeit passender Bremsen im Enduro- und Trail-Bereich. Flatmount-Aufnahmen sind aber leichter und bieten an Carbonrahmen mit flexenden Streben wie dem Oiz größeren Gestaltungsspielraum als Postmount-Aufnahmen. Die biegsamen Sattelstreben geben wie gehabt im Bereich über dem Ausfallende nach und sparen so einen weiteren Drehpunkt ein. Dessen Hardware und Kugellager würden mit zusätzlichen 100 Gramm zu Buche schlagen, weshalb die Option nicht zur Debatte stand.

Orbea Oiz OMX 2021 Mountainbike Flatmount Bremse
Ungewohnt, aber zumindest mittelfristig kein Standard an allen Mountainbikes: Flatmount-Bremsaufnahmen

Lenker & Vorbau – Detailarbeit deluxe

Auch vorne hat sich etwas getan – allerdings nicht am Rahmen, sondern darüber. Lenker, Vorbau und die obere Steuersatzschale wurden komplett neu entwickelt. Auf exotische Durchmesser und proprietäre Lösungen wurde dankenswerter Weise verzichtet, aber durch die Entwicklung eigener Komponenten konnte Orbea Look und Fahrverhalten des Oiz OMX bis ins letzte Detail bestimmen. Der obere Teil des Steuersatzes basiert auf dem semi-integrierten Block Lock von Acros, der verhindert, dass die Gabel bei einem Sturz ins Unterrohr schlägt. Orbea legt das Konzept aber tiefer, um XC-Race-Bikes manchmal gewünschte, ultraniedrige Lenkerpositionen zu ermöglichen. Der untere Teil des Steuersatzes ist vollintegriert. So kannst du das öfter in Mitleidenschaft gezogene untere Lager mit wenigen Handgriffen tauschen . Auf dem Vorbau kannst du außerdem eine Computerhalterung anbringen und hast so den Lenker frei.

Orbea Oiz OMX 2021 Mountainbike Steuerrohr
Hier sieht man gut, wie der neue Vorbau fließend in den flachen Steuersatzdeckel übergeht

Oiz TR – schnelles Trailfully oder doch Marathonrakete?

Das Oiz bleibt in allen seinen Varianten, nicht nur ein rasantes Werkzeug zum möglichst schnellen Befahren von Rennkursen. Die Modelle mit dem Kürzel TR sind leicht entschärfte Varianten mit 120 statt 100 Millimetern Federweg vorne und hinten, Dropper Posts und generell etwas stabileren Anbauteilen.

Orbea Oiz OMX 2021 Geometrie

Der Rahmen ist exakt der gleiche, lediglich der Dämpferhub ist bei den TR-Modellen größer. Durch die Gabel mit mehr Federweg verschiebt sich auch die Geometrie leicht in Richtung Trailbike. Aber Vorsicht: Die Race-Gene des Oiz verschwinden nicht einfach. Auch das Oiz TR ist ein straff abgestimmtes Fully, das lieber rast als Touren zu fahren.

Orbea Oiz OMX 2021 Trail Mountainbike Klettern
Schnelle Hausrunde oder Marathonrennen: Das Oiz TR ist vielseitiger als ein klassisches Racefully

Das Orbea Alma – ein modernes Hardtail

Ein Hardtail neu zu erfinden, ist heutzutage schwierig, hieß es gleich zu Beginn der Launch-Präsentation. Das war leicht übertrieben, denn schon beim Carbonmaterial gibt es größere Neuerungen. Zusätzlich zum bisher existierenden OMR- wird auch beim Alma das OMX-Material zur Anwendung kommen. Das resultiert in einem Rahmengewicht von nur noch 820 Gramm (M, mit Farbe). Das Alma ist also kein Rekordhalter wie das Oiz, aber auch nur 30 Gramm von der Spitzenposition entfernt.

Orbea Alma OMX 2021
Es geht nichts über die klassischen und simplen Linien eines Hardtails

OMX- und OMR-Rahmen teilen sich die Geometrie, aber nicht die Bremsaufnahme. Das Alma OMX setzt wie das Oiz OMX auf den Flatmount-Standard, die OMR- und Hydro-Modelle bleiben bei Postmount. Das Hydro ist darüber hinaus etwas gemütlicher gestaltet, höhere Stack-Werte sorgen für eine aufrechtere Sitzposition. Nicht ganz unberechtigt vermutet Orbea, dass Fahrer*innen eines Aluminiumhardtails seltener auf Rennen unterwegs sind und deswegen nicht zu aggressiv sitzen müssen. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel!

Orbea Alma OMX 2021
Das Alma will schnell gefahren werden, ist aber dank Reifenfreiheit bis 2,4 Zoll und Dropper Post nicht nur auf Renneinsätze beschränkt

Alltagstauglichkeit am XC-Hardtail

Neben dem Umstieg auf OMX-Carbon wartet das Alma vor allem mit Detailverbesserungen auf. Natürlich haben breitere Reifen mehr Platz denn je (offizielle Freigabe bis 2,4 Zoll). Ebenso selbstverständlich ist der Rahmen für Dropper Posts mit interner Kabelführung ausgelegt. Der Sattelstützendurchmesser von 27,2 Millimetern schränkt die Auswahl im Moment zwar noch ein. Mit einem Augenzwinkern verriet uns der Produktmanager allerdings, dass wir in der Hinsicht bald eine deutlich größere Auswahl genießen dürften. Da kommt also was auf uns zu!

Orbea Alma Geometrie
Die Geometrie des Alma in Größe M, die im Vergleich zum Vorgängermodell einen längeren Reach und einen flacheren Steuerwinkel bekommen hat

Keine radikalen Umbauten, stattdessen Innovationen unter der Haube: Orbea zeigt mit den neuen Oiz- und Alma-Modellen, dass auch im Jahr 2020 das XC-Mountainbike noch verbessert werden kann. Die neuen Räder sind leichter, alltagstauglicher und schneller. Wir können es kaum erwarten, mit einem dieser Räder an der Startlinie zu stehen!