Kona Bikes sind seit Jahrzehnten eine sichere Bank für Spaß im Gelände. Konservative Bikes haben die Jungs und Mädels im äußersten Nordwesten der USA noch nie gebaut. Im Gegenteil, sie haben oft ihren eigenen Kopf und optimieren Bikes für das anspruchsvolle Gelände vor ihrer Haustür, nur wenige Kilometer südlich vom kanadischen British Columbia. Die Verlässlichkeit und Souveränität der dort entwickelten Räder findet weltweit viele Anhänger. Wer aber bei Kona vor allem an Bikepark-Fullys denken muss, dem ist bisher einiges entgangen. Zum Beispiel die aktuelle Modellpalette der Process Fullys. Vom agilen Trailbike für Hausrunden, Transalptour & Co. bis zum reinrassigen Enduro-Racebike und einem waschechten Kinderfully für die Freerider von morgen reicht die Modellpalette.
Bikes mit dem Namen Process finden sich schon seit längerer Zeit im Katalog von Kona. Staub haben sie deswegen aber nicht angesetzt. Tatsächlich waren die ersten Process-Modelle ihrer Zeit weit voraus. Die Geometrie mit langer Front, flachem Lenkwinkel und kurzen Kettenstreben setzte Standards, an die sich der Rest der Branche erst langsam heran tastete. Inzwischen gibt es andere Marken, deren Räder diese Entwicklung auf die Spitze treiben, aber selbst mit dem Fahrverhalten des 2015er Jahrgangs müsste sich Kona heute noch nicht verstecken. In den letzten 24 Monaten wurde im Process-Lineup kaum ein Stein auf dem anderen gelassen. Das finale Ergebnis kann sich sehen lassen. Die neueste Process-Familie mit dem 153, 134 und 24″ gehört ganz klar zu unseren Mountainbike-Highlights 2020.
Das Process 153
Mit diesem Rad begann die Modernisierung der Process-Modellreihe. Schon zum Start der Saison 2019 rollte das erste neue 29er-Process über die Trails. Zum ersten Mal gab es ein Process mit Carbonrahmen. Ein völlig überarbeiteter Hinterbau prägte die markante neue Silhouette der Bikes. Im Namen enthalten ist der Federweg von 153 Millimetern am Heck, der den Einsatzzweck schon andeutet: Dieses Rad fühlt sich bergab wohler als bergauf. Obschon Kona bei ihrem neuen langhubigen Process 153 in Carbon oder Aluminium, mit 29″ oder 27.5″ Rädern durch die Bank auch den Gipfelsturm aus eigenen Kräften auf der Prioritätenliste hatte – diese Bikes sollen vor allem auf der Abfahrt glänzen und tun das auch.
Auch, wenn bei den CR-Modellen ein Carbonrahmen zum Einsatz kommt, wurde zugunsten der Steifigkeit auf Grammfeilscherei verzichtet. Die Kettenstreben sind auch an CR Modellen weiterhin aus Aluminium, da sie bei aggressiver Fahrweise oder Stürzen am häufigsten in Mitleidenschaft gezogen werden. Ebenso sind alle Lager im Hinterbau ganz bewusst größer ausführt, um länger zu halten und auch der aggressivsten Fahrweise auf Dauer zu widerstehen. Die Aluminiummodelle bieten dieselbe markante Optik und souveräne Performance, allerdings zu einem günstigeren Preis und etwas höherem Gewicht. Die Bandbreite reicht so vom „einfachen“ Alu-Process für 2.999,- € mit SRAM Eagle SX und Rock Shox Yari bis zum 6.599,- € CR/DL Carbon-Topmodell mit Lyrik Ultimate und SRAM Eagle X01 Antrieb.
Das dunkelgrüne Kona Process CR 153 29″ … … ist ein mächtiges Bike … … für knallharte Action im Gelände.
Die Kombination aus großen Rädern, sattem Fahrwerk und steifem Carbonchassis macht besonders die 29er Process 153 Modelle zur ersten Wahl vieler Enduro-Rennfahrer*innen. Dennoch sind (fast) alle Process 153 Bikes auch mit den kleineren 27.5″ Rädern erhältlich, Gut so, denn nicht immer ist der Topspeed der großen Walzen ein Garant für den größtmöglichen Fahrspaß. Einziger Wermutstropfen für Fahrer*innen unter 1,60 Meter Körpergröße: Die 29er Varianten des langhubigen Shredders bietet Kona erst ab Größe M an. Kleine Fahrer*innen müssen auf die 27,5“-Variante zurückgreifen.
Unterm Strich ist das große Process ein robuster und verlässlicher Begleiter für Trailfans, deren größtes Glück in der Abfahrt liegt. Dort zeigt das langhubige moderne Bike, was möglich ist, wenn man sich nur traut. Bergauf geht es ebenso souverän, aber eher mit stoischer Gelassenheit und Traktionsreseven für gut trainierte Waden, als mit dem energetischen Vortrieb eines kurzhubigeren Trailbikes.
Das Process 134
Als abfahrtsorientierter Enduro-Racer ist das Process 153 für den Allround-Einsatz in den meisten Revieren Deutschlands für manche ein bisschen zu viel Rad. Im ständigen Auf- und Ab der Mittelgebirgstrails oder auf langen Touren ist weniger Federweg oft gleichbedeutend mit mehr Spaß. Deutlich vielseitiger kommt deshalb der 2020 neu vorgestellte kleine Bruder Process 134 daher. Rein optisch kann der Neue seine Verwandtschaft nicht leugnen, aber das 134 überzeugt mit verspielter Vielseitigkeit statt stoischem Geradeauslauf in ruppigem Gelände.
Wie der Name schon andeutet, stehen hier am gleichen Hinterbausystem „nur“ 134 Millimeter Federweg zur Verfügung, die etwas straffer abgestimmt wurden. An der Front ebnen 140 mm Federweg den Trail. Die Geometrie des agileren Trailbikes folgt dennoch dem Enduro-Credo „länger, tiefer, flacher“. In Kombination mit sehr kurzen Kettenstreben und steilem Sitzwinkel ergibt sich so eine dynamische Variante des großen Bruders, das zwar in ruppigeren Passagen mehr Präzision erfordert, aber in vielen anderen Geländesituationen schnell Boden gewinnt.
Auch das Process 134 rollt mit Aluminium- und Carbonrahmen, sowie mit zwei Laufradgrößen an den Start – mit einer Einschränkung: Das Highlight der neuen Modellreihe – die CR Modelle komplett aus Carbon – gibt es nur mit großen 29″ Laufrädern. Fans der kleinen 27.5″ Räder müssen notgedrungen zum Process 134 aus Aluminium greifen. Anders als beim großen Bruder 153 gibt es die 29″ Trailversion aber auch in Rahmengröße S für kleine Fahrer*innen.
Das neu vorgestellte Kona Process 134 CR 29″ … … kann seine Verwandtschaft nicht leugnen … … trumpft aber durch Spieltrieb und Vielseitigkeit auf.
Darüber hinaus steht Alltagstauglichkeit hoch im Kurs. In alle Rahmengrößen passt eine Wasserflasche und das Sattelrohr ist so gestaltet, dass man Dropper Posts jetzt tiefer einschieben kann. Darüber hinaus wurde einer Eigenschaft Beachtung geschenkt, die in der Regel völlig ignoriert wird: dem Sound des Rades. Das Process 134 soll auf der Fahrt so wenig wie möglich ablenken und deswegen so leise wie möglich sein. Abgesenkte Kettenstreben und ein gerippter Gummiprotektor auf der rechten Kettenstrebe sorgen dafür, dass dieses Feature in praktisch jedem Test des Rades positiv zur Sprache kommt.
Die Basisversion des Allround-Trailfegers, das Kona Process Al 134 gibt es als 29″ und 27.5″ mit SRAM Eagle SX Antrieb und 140 mm Rock Shox Recon RL für 2.499,- €. Am anderen Ende der Budget-Rangfolge lässt das Process CR/DL 29″ für 6.499,- € anspruchsvollen Trailbiker*innen kaum noch Ausstattungswünsche offen – Pike Ultimate Federgabel, Deluxe Ultimate Dämpfer und SRAM XO1 Eagle inklusive.
Das Kona Process 24
Im Process-Lineup findet sich noch ein weiteres Modell, über das man mehr als nur ein paar Worte verlieren kann. Das Process 24 ist ein vollgefedertes Mountainbike für Kinder. Sein Preis liegt weit über dem, was normalerweise für ein Kinderrad ausgegeben wird. In diesem Fall trifft man allerdings mit einer alten Weisheit den Nagel auf den Kopf: Preis ist ein Qualitätsmerkmal. Mountainbikes für Kinder sind oft darauf getrimmt, bei einem möglichst günstigen Preis ungefähr so auszusehen wie normale MTBs. Klar, dass dabei oft die inneren Werte auf der Strecke bleiben. Genau hier Springt Kona rein und bietet mit ihrem kleinen Process ein funktionell vollwertiges Bike für die Freeride- und Enduro–Stars von morgen.
24 Zoll Laufräder, gut einstellbare Federung und ein Process durch und durch … … für die Freerider von morgen und Bikeaction Seite an Seite mit den Großen.
Das Process 24 ist ein vollwertiges Mountainbike, nur eben ein kleines. Es leiht sich, anders als die größeren Process-Modelle, Konas Fuse Hinterbaufederung, die ursprünglich für den CrossCountry-Einsatz gedacht ist. Dadurch bietet sie weniger Federweg (100 Millimeter) als die anderen Process-Modelle, was für ein Kind locker reicht und außerdem das Gewicht niedrig hält. Außerdem ist ein RockShox Deluxe Dämpfer verbaut. Vorne versieht eine Gabel von Manitou ihren Dienst. So bleibt die Federung auch für leichte Pilot*innen anpassbar und kann dennoch mit Körper und Skills der Fahrer*innen mitwachsen. Auch kleine Details wie der integrierte Steuersatz und die Verwendung von Boost am Hinterrad machen klar: Das Process 24 ist ein echtes Mountainbike ohne Kompromisse – nur eben für kleinere Fahrer*innen.
Konas Process-Serie sorgt für richtig Spaß im Gelände – und das, ohne ihren Fahrer*innen einen Fahrstil-Kompromiss aufs Auge zu drücken. Kinder ab rund acht Jahren können mit dem Process 24 erste Trailride- und Flugerfahrungen auf einem ernst zu nehmenden Fully machen. Das neu vorgestellte Process 134 ist ein scheller und flexibel einsetzbarer Trailbegleiter mit einer ordentlichen Portion Aggressivität für routinierte Biker*innen. Mit dem Process 153 im zweiten Modelljahr behält Kona ein beinahe unverändertes Endurogeschoss im Lineup, das auch Bikepark-Einsätze nicht scheuen muss.