Bekleidungsfirmen im Radsport gibt es viele, sehr sehr viele. Manchmal fällt es sogar schwer, den Überblick zu behalten. Um aus dieser Masse irgendwie herauszustechen, gibt es eigentlich nur zwei Wege: Qualität und Design. Biehler unterscheidet sogar noch eine weitere Sache von den meisten anderen Bekleidungsproduzenten: Entwicklung und Produktion finden vollständig in Deutschland statt – genauer gesagt in Limbach-Oberfrohna. Wo das ist und was da so geht? Wir haben uns auf den Weg gemacht…
Der Besuch
Zugegeben, wenn man sich die unglaublich stylischen Kleidungsstücke von Biehler ansieht, dann würde man spontan vermuten, die Firma hat ihren Sitz in Berlin, oder Hamburg, vielleicht auch München – jedenfalls nicht in einem kleinen Nest mit dem unscheinbaren Namen Limbach-Oberfrohna. Die Stadt liegt mitten in Sachsen, am Rande des Erzgebirges und ist kaum 15 Kilometer von Chemnitz entfernt. Wenn man sich etwas mit der Geschichte der Stadt beschäftigt, dann erfährt man schnell, dass hier schon früher eine große Textilindustrie ansässig war. In dem Ort leben heute etwa 25.000 Menschen und er unterscheidet sich, zumindest auf den ersten Blick, überhaupt gar nicht von anderen Kleinstädten in dieser Gegend. Was in dem ansonsten eher schmucklosen kleinen Gewerbegebiet allerdings wirklich heraussticht, ist die Firmenzentrale von Biehler. Sie befindet sich in einem ehemaligem Kies-Silo, das zu einem Bürogebäude umgebaut wurde.
Mindestens genauso einladend wie das Gebäude selbst, sind auch die Mitarbeiter bei Biehler. Philipp Zwingenberger ist „Business Development Manager“ bei Biehler und direkt von seinem Schreibtisch aufgesprungen, als er uns um das Firmengelände schleichen sieht. Er empfängt uns mit einem herzlichen Handschlag und der wichtigsten Eingangsfrage, die man uns stellen kann: „Wollt ihr einen Kaffee?”. So sitzen wir nach fünf Minuten bereits in Philipps Büro und quatschen erst mal ausgiebig. Es gibt ja auch so Einiges zu erzählen. Philipp war früher Radsportprofi, er schreibt neben seinem Job bei Biehler außerdem noch seine Bachelorarbeit und hat seit ein paar Monaten einen knuffigen und absolut liebenswürdigen Dalmatiner. Der darf sogar mit im Büro abhängen, nur Kaffee und süße Leckereien bekommt er, im Gegensatz zu uns, nicht. Die Gelegenheit ist günstig und so stellen wir Philipp gleich noch ein paar Fragen zu Biehler. Genaugenommen sind es zehn Fragen.
9 Fragen an Philipp Zwingenberger
BB: Wie ist die Geschichte der Firma Biehler, aus welcher Intention heraus wurde sie gegründet?
PZ: Die Marke Biehler wurde 1993 als Familienunternehmen in Chemnitz gegründet. Ziel war es eine höchst funktionelle und ultra leichte Sportunterwäsche für extreme Anforderungen zu entwickeln und zu produzieren. Seit 2004 wird die Firma von Dipl. Textil Ingenieurin Steffi Barth und Designer Sascha Winkler geführt und konsequent auf die unterschiedlichsten Anforderungen des Radsports ausgerichtet. Mit einer eigenen auf ökologische Nachhaltigkeit basierenden Produktion in Deutschland und anfänglich drei Mitarbeitern wurde Biehler schon bald zum Sinnbild für beste Qualität und außergewöhnliche Designs. Die Verbindung von traditioneller Textilindustrie mit innovativen Stoffen und den Merkmalen modernster Designsprache macht das besondere Flair von Biehler aus. Heute ist aus dem Start-Up eine globale Marke mit mehr als 35 Mitarbeitern geworden.
BB: Was hat sich im Laufe der Jahre verändert?
PZ: Das Erscheinungsbild der Marke Biehler Sportswear. Aktuell stehen wir nicht nur für Custom Bekleidung sondern auch für eine eigenständige und innovative Kollektion. Wir möchten nicht nur den nationalen Markt mit der Philosophie „Made in Germany“ anstecken, sondern auch International mit nachhaltiger, ökologischer und sozial hergestellter Bekleidung überzeugen.
BB: Für wen macht ihr eure Sachen?
PZ: Für jeden, der für sich das Radfahren entdeckt. Unser Preissegment ist gegenüber der Konkurrenz, nicht teurer, obwohl wir in Deutschland produzieren. Das erlaubt es uns aber, dem Kunden flexibel seine Wünsche zu erfüllen. Somit können wir mit dem Markt gehen und unsere Produkte für jeden Radsportfan anbieten.
BB: Was ist euer Anspruch?
PZ: Qualität und Vertrauen. Der Kunde soll sich bei uns wohlfühlen. Unser Leitfaden ist: Von Radsportlern für Radsportler. Diesen Gedanken spürt man in jeder einzelnen Faser der Bekleidung. Diesen Anspruch an uns selber möchten wir uns bewahren, um unseren Kunden gerecht zu sein.
BB: Wie entwickelt ihr eure Produkte?
PZ: Wir entwickeln von Radsportlern für Radsportler. Mit der Expertise von mir und Theres können wir als ehemalige Radsportprofis unser Wissen weitergeben und es ist uns möglich, schnell und effektiv auf den Markt zu reagieren. Zusätzlich bauen wir auf das Feedback unserer aktuellen Weltmeister und Olympiasieger, die wir in unseren Reihen haben. Neben der sportlichen Schiene, haben wir aber auch exzellente Textiltechnologen in der Firma. Entscheidungen für die Produkte entstehen immer in der Gemeinschaft und werden mehrmals durchleuchtet. Am Ende versuchen wir den Kunden zu lesen, um seinen Bedürfnissen gerecht zu werden.
BB: Ihr produziert eure Bekleidung ausschließlich in Deutschland – warum?
PZ: Uns ist der nachhaltige, soziale und ökologische Gedanke enorm wichtig. Wir versuchen als einziges deutsches Unternehmen diese Philosophie aufrecht zu halten. Wir denken, dass wir nicht nur eine hohe Verantwortung unseren Mitarbeitern gegenüber haben, sondern auch gegenüber Umwelt und Natur. Aus diesem Grund können wir uns im Preisgefüge nicht mit anderen Herstellern messen, die ihre Sachen für einen Niedrigpreis anbieten. Wollen wir auch nicht, da die Produktion in Deutschland einzigartig ist und das für uns sprechen soll. Qualität wird bei uns groß geschrieben und soll den Kunden auch so erreichen. Wir möchten für Qualität und Vertrauen in unsere Bekleidung stehen.
BB: Das Vorerzgebirge ist nicht die üblichste Lage für ein junges und wachsendes Unternehmen. Warum bleibt ihr an diesem Standort?
PZ: Hier haben wir begonnen. Die Biehler Story startete hier und soll hier auch weitergeführt werden. Wir sind immer bestrebt, an unsere Herkunft zu denken und sind der Meinung, dass mit der Stadt Limbach-Oberfrohna, der Textilstadt, der richtige Standort für unsere Firma gewählt ist.
BB: Ihr kooperiert auch immer mal mit anderen Firmen, wie dem Fahrrad Verleihservice ListnRide, oder bietet kleine Events an wie den Gravelride im Rahmen des Munich Super Cross. Welche Idee steckt dahinter?
PZ: Wir möchten natürlich unsere Marke mit Emotionen verbinden. Uns ist es wichtig, dass der Kunde spürt, wie wichtig uns der Radsport und die Emotionen dahinter sind. Wir sind alle Radsportverrückte und möchten nicht nur Radbekleidung verkörpern, sondern auch dem Radsport etwas Gutes tun. Mit eigenen Events und Rides lassen wir den Radsport in der Gesellschaft wieder auferstehen und sorgen dafür, dass immer mehr Menschen lieber das Fahrrad nehmen.
BB: Was können wir in Zukunft von euch erwarten?
PZ: Wir werden unser Gesicht bewahren. Uns zeichnen Qualität und Innovation aus. Diese Werte werden wir uns in Zukunft beibehalten. Natürlich werden wir unsere Produkte weiterentwickeln und neue Ideen verwirklichen. Aber darunter wird nie die Qualität oder der Gedanke an nachhaltiger, ökologisch und sozial hergestellter Bekleidung leiden.
Die Führung durch die heiligen Hallen
Nachdem der überdurchschnittlich gute Kaffee ausgetrunken ist, lädt uns Philipp zu einer kleinen Führung über das Firmengelände ein. Dabei lernen wir zuerst den hauseigenen Outlet-Store kennen. Er ist quasi der Empfangsbereich und voll bestückt mit aktuellen sowie früheren Kollektionen. Hier kann man auf jeden Fall ordentlich viele Schnäppchen machen. Philipp meint, oft halten hier Leute extra an, die auf der Durchreise sind, oder in Chemnitz, Dresden und dem Erzgebirge zu tun haben. Das können wir gut nachvollziehen. Der Laden hat echt einiges an schönen Produkten und satten Rabatten zu bieten. Neben dem Shop lernen wir auch gleich noch den Hausmeister kennen. Ohne Zweifel ist er der witzigste und fröhlichste seiner Zunft, den wir je kennengelernt haben und laut Philipp „die gute Seele des Hauses“.
Dann werden die Stoffe zu den Drucken zugeschnitten. Auf den Ausdrucken kann man schon grob erkennen, was es mal werden soll.
Danach geht es ans Eingemachte. Philipp führt uns in einen Raum, in dem ein riesiger Drucker steht. Alle Kleidungsstücke müssen, bevor die Stoffe (die übrigens aus Italien kommen) zugeschnitten und vernäht werden können, erst einmal ausgedruckt werden, auf Papier. Da uns offensichtlich die Fragezeichen aus den Augen springen („ein Trikot auf Papier gedruckt???“), führt uns Philipp weiter und erklärt, wie er das gemeint hat. Im Grunde genau so, wie er es gesagt hat. Alle Teile müssen eben erst einmal auf Papier gedruckt sein, damit die Stoffe überhaupt genau zugeschnitten werden können. Zum Beispiel Ärmel, Taschen und so weiter, alles in der originalen Größe und Form, die die Teile später haben sollen. Erst im nächsten Schritt können die Stoffe auf die 100 Prozent genauen Drucke zugeschnitten werden. Und erst danach kommt Farbe ins Spiel beziehungsweise auf die Textilien. Denn vorher sind alle textilen Stoffe noch schwarz.
Aus schwarz wird bunt. In dieser Maschine erhalten die Stoffe ihre Farben. Am Ende dieses Schrittes, liegen viele bunte Stoff-Teilstücke „wild“ durcheinander.
Philipp führt mich weiter. Neben den ganzen großen Maschinen lerne ich auch alle MitarbeiterInnen kennen. Die meisten Beschäftigten in der Produktion sind Frauen und alle gleichermaßen nett. Als nächstes kommen wir tatsächlich in das Szenario, an welches wir vorher nicht glauben wollten: Die Nähstube. Klar sagt Biehler, dass alles in Deutschland hergestellt wird, aber wird da nicht getrickst?
Nein, in keiner Art und Weise. Denn tatsächlich: Auch der letzte Arbeitsschritt, das Zusammennähen der einzelnen Teile zum Endprodukt, passiert unter dem Dach des Firmensitzes in Limbach-Oberfrohna.
Echt krass, wenn man bedenkt, wie das ganze Zeug anderswo durch die Weltgeschichte gekarrt wird. Nicht nur in dieser Hinsicht sind die Sachen von Biehler absolut achhaltig. In der Näherei arbeitet neben den vielen Frauen genau ein Mann. Er kam als Flüchtling nach Deutschland, Biehler hat ihm in der Nähstube einen Job gegeben. Das letzte Glied in der Produktionskette, bevor die Produkte die heiligen Hallen zum Endkunden verlassen, ist die Qualitätskontrolle. Danach gehen die Sachen auf die Reise zu euch.
In der hiesigen hauseigenen Näherei werden am Ende alle Teile zu den stylischen Trikots und Hosen, wie wir sie kennen. Ein Stück nach dem anderen werden, ganz am Ende des Produktionsprozesses, einzeln und von Hand kontrolliert.
Produktion ist natürlich das eine. Das andere ist das Zusammenbringen von Ideen, Design und Innovationen. Auch das geschieht hier in Limbach-Oberfrohna. Alle Kollektionen und Designs werden nach vielen Stunden Tüfteln, Brainstorming und Ideenrausch hier aus der Taufe gehoben, konkretisiert und letzten Endes auch in Form und Farbe gebracht. Die Designer erstellen dann mit den Konzepten am Computer Stück für Stück die Kollektionen.
Zuletzt braucht man als junges und aufstrebendes Unternehmen natürlich auch noch anständige Fotos von den Sachen, die man verkaufen will, sowie eine anständige, sehenswerte Social Media Präsenz. Auch diese Dinge werden zum allergrößten Teil hier in der eigenen Fotostube und den (Marketing-) Büros erarbeitet. Von den Ergebnissen kann man sich Beispielsweise auf Instagram einen Eindruck verschaffen.
Die Ideen der Mitarbeitern werden, wie hier am Computer, von den Designern in Form gegossen. Das hauseigene Fotostudio kann mit so mancher Profi-Location mithalten.
Biehler Kollektionen
Jetzt wisst ihr also wie das Gros der Kleidungsstücke bei Biehler entsteht. Um euch aber zu zeigen was da genau entsteht, wollen wir euch kurz mal die einzelnen Kollektionen von Biehler und ihre Besonderheiten vorstellen.
Outer Space
Zu den Trikots aus der Outer Space Serie muss man eigentlich nicht viel sagen. Sie bestechen durch einen Look, der keinen anderen Namen verdient hat. Die bunten Farbverläufe auf den Trikots sorgen dafür, dass man garantiert aus der Masse raussticht und mit einmaligem Erscheinungsbild jedem sofort ins Auge fällt. Clevere Details, wie die seitlich schräg verlaufenden Rückentaschen, machen die Trikots zusätzlich noch richtig praktisch.
Neo Classic
Ein etwas schlichteres Erscheinungsbild bietet die Neo Classic Kollektion. Zwar fällt man mit den Streifen und Linien, die längs und quer über das Trikot verlaufen, auch noch auf, aber eher durch Form statt durch Farbe. Das hochwertige Erscheinungsbild dieser Reihe passt hervorragend zu den erstklassigen Materialien und dem sportiven Schnitt. Bei der Neo Classic Serie gibt es außerdem das High-Visibility-Konzept: Versteckte reflektierende Elemente, die bei Dämmerung und Dunkelheit für Sichtbarkeit sorgen.
Signature
Gerade wurde die ganz neue Signature³ Serie von Biehler veröffentlicht. Die steht nicht nur für einen absolut reduzierten und dadurch eleganten Style. Die Trikots sind außerdem ultraleicht und – durch den extrem atmungsaktiven Stoff – auch hochfunktionell. Herausragend für die Serie ist das schlichte Erscheinungsbild. Alle Attribute sorgen so zusammen für nobles Aussehen und maximale Funktionalität.
Syndicate
Biehler hat quasi seinen eigenen Club von Radfahrern, die mehr wollen, als nur die Sachen der Marke zu tragen. Dieser Club heißt „Syndicate“ und bietet neben dem Zugang zu den ultra schicken Klamotten der Syndicate Kollektion auch noch viele weiter Vorteile. Vor allem soll das Syndicate eine Community sein, von Radliebhabern für und mit Radliebhabern. Um diese Zugehörigkeit auch nach außen sichtbar zu machen, gibt es die Syndicate Kollektion. Diese besticht vor allem durch klassische und absolut hochwertige Bekleidung, mit einer unverkennbaren Liebe-zum-Fahrradfahren-Attitüde.
Der Outlet-Store lädt zum stöbern und sparen ein. Alte und neue Kollektionen kann man hier sehr günstig ergattern. Selbst die Mannequins sehen cooler als, als anderswo.
Eine Hausrunde mit Biehler
Nachdem wir nun wirklich jeden Winkel des Biehler Headquarters kennen, wollen wir aber eigentlich auch endlich mal Fahrradfahren und die Sachen in Aktion erleben. Das Wetter an diesem Wintertag ist allerdings nun wirklich alles andere als fahrradtauglich. Knapp über null Grad, viele Wolken, die ab und zu Wasser auf die Erde abwerfen. Wenn man genau hinsieht, entdeckt man sogar das ein oder andere Hagelkorn im Regen. „Kein Problem“, sagt Philipp und taucht nach zwei Minuten mit ein paar Klamotten wieder auf, welche wir bei der Fahrt anziehen können.
Biehler bietet für jedes Wetter die passende Kleidung, egal ob Schneeregen oder brütende Hitze. Das Wetter kann man sich nicht aussuchen, die Sachen, die man beim Radfahren trägt dagegen schon. So schlüpfen wir in die innen kuschelig warme und außen regenabweisende Neo Classic Windshell Jacke. Darunter tragen wir noch ein Trikot von Biehler. Untenrum dürfen wir die Ambition BIB-Shorts testen und darüber noch eine ebenfalls regenabweisende Thermo-Trägerhose aus der Neo Classic Serie.
Das Wetter war frisch und oft feucht. Eine Ausfahrt musste aber trotzdem unbedingt sein. Chemnitz bot uns einige gute Gelegenheiten für ein paar schöne Fotomotive.
Also rollen wir vom Hof des Hauptquartiers und mit uns die Regenwolken. Allerdings nur kurz, denn schon nach der ersten kurzen Abfahrt klart der Himmel langsam auf. Der Plan ist, eine kurze Runde um das chemnitzer Umland und dann durch die drittgrößte sächsische Stadt wieder zurück nach Limbach-Oberfrohna zu fahren. Insgesamt sind wir zu dritt und der Rückenwind drückt uns so stark vor sich her, dass wir kaum Pedalieren müssen. So fällt das Quatschen aber auch am einfachsten.
Wir schlängeln uns entlang des Stadtgürtels von Chemnitz und kommen so gut voran, dass wir uns entschließen, das ein oder andere kurze Sonnenfenster für ein Sonnenbad zu nutzen. Eins ist klar: Meine beiden Mitfahrer kennen sich so gut aus, dass wir so ziemlich alle idyllischen und kurzweiligen Wege in und um Chemnitz befahren. Damit müssen wir auch kaum an einer Ampel halten. Vorbei an den Wahrzeichen der Stadt, entschließen wir uns ziemlich zackig, schnell noch bei einem Bäcker halt zu machen, bevor es wieder zurück geht. Fest steht: Mit den beiden Fahrrad zu fahren macht mindestens genau so viel Spaß wie Kuchen essen.
Die wenigen Sonnenstrahlen haben wir maximal genutzt. Beim Bäcker einkehren gehört zu einer anständigen Ausfahrt einfach dazu.
Es kommt, wie es kommen muss: Zurück auf den Rädern bläst uns ein steifer, eisiger Wind entgegen, der eine Unterhaltung doch recht schwer werden lässt. Also fahren wir einfach hintereinander stadtauswärts. So wie sich die Leute nach uns umdrehen, vermuten sie sicher, dass wir drei ein echtes Profiteam sind. Die beiden führen uns jetzt entlang eines kleinen Baches. Fast könnte man vergessen, dass wir immer noch ziemlich nah am Stadtzentrum von Chemnitz sind. Dann kommt mal wieder eine böse „Husche“ auf uns zu und bringt uns zwei Minuten Gesichtspeeling durch Hagel vom Allerfeinsten. Unsere roten Wangen zeugen von einer guten Durchblutung.
Als wir nach einer kurzen Wartephase an einer Ampel um die Ecke biegen, ist das Wohlfühlklima dann aber gänzlich vorbei. Wir sind auf dem Autobahnzubringer, bei entsprechend dichtem Verkehr, mit beginnendem Regen, welcher uns die letzten 14 Kilometer (bergan und Gegenwind) begleiten wird. Wieder angekommen am Hauptquartier, können wir aber nicht sonderlich klagen. Denn außer unseren Füßen, die keine Überschuhe trugen, ist alles trocken geblieben. Das spricht für die Qualität der Biehler Produkte. Für Biehler selbst spricht der augenblicklich zubereitete heiße Kaffee in Kombination mit zwei süßen Teilchen.
Fast noch im Stadtzentrum aber trotzdem super schön. Mit Locals unterwegs zu sein hat einfach seine Vorteile, trotz Regen. Am Ende konnten die Jacken und Hosen dann nochmal richtig zeigen was sie drauf haben, nämlich verdammt viel!
Damit geht unser Besuch bei Biehler leider schon zu Ende. Wir hatten in jedem Fall eine Menge Spaß und konnten uns sowohl von dem Versprechen „100 Prozent Made in Germany“, als auch von der Qualität der Produkte überzeugen. Darüber hinaus haben wir einen Eindruck vom familiären Flair und der großen Herzlichkeit aller Mitarbeiter bekommen. Wir kommen gern nochmal wieder, auf eine Fahrt bei Sonne und noch einen leckeren Kaffee. Euch können wir auch wärmstens ans Herz legen mal in den Outlet-Store reinzuschauen, wenn ihr in der Nähe seid. Oder ihr nehmt einfach mal an einem Ride mit der Biehler Crew und anderen Fahrern teil.