Endura stellt den Nachfolger ihres MT500-Helms vor und stattet ihn mit gleich zwei zusätzlichen Sicherheits-Features aus. Doch das ist noch längst nicht alles. Wie immer hat sich Endura Gedanken bis ins letzte Detail gemacht und viel Liebe in die Entwicklung des neuen Helms gesteckt.
Auch wenn Endura schon seit langer Zeit Helme entwickelt, wurde der schottische Hersteller in der Mountainbike-Welt erst mit dem MT500 Helm so richtig bekannt. Schon das erste Modell war mit Koroyd ausgestattet, einem superleichten Kunststoff mit dämpfenden Eigenschaften. MIPS dürfte erfahrenen Mountainbiker*innen mittlerweile ein Begriff sein, dieses gelbe Inlay, das vor Rotationskräften schützen soll. Doch zu beidem später mehr.
Bei der Präsentation in Südtirol, genauer gesagt im Bikepark Paganella, stellte das Team von Endura ihre Entwicklungs-Strategie im Bereich Helme vor: Die drei Faktoren Sicherheit, Komfort und Design müssen so gut wie möglich gewährleistet werden.
Deswegen werde ich diese Vorstellung in diese drei Kategorien einteilen und entsprechend auf die Features des neuen Endura MT500 Helms eingehen.
Endura MT500 Helm im Überblick
Doch zunächst die harten Fakten rund um die neue Halbschale:
– Einsatzbereich: Trail und Enduro
– MIPS und Koroyd integriert
– Zusätzliche Features: Brillenhalterung, Größenverstellung, Mounts für GoPro und Licht
– 3 Größen: S-M, M-L, L-XL
– Große Farbauswahl: Weiß, Paprika, Fichtgrün, Olivgrün, Betongrau, Schwarz
– Hohe Zertifizierung: CPSC und CE EN1078
Sicherheit
Für Mountainbiker*innen hat Sicherheit den höchsten Stellenwert, hat Endura festgestellt. Dementsprechend hat Endura zusätzlich zum bereits existierenden Koroyd noch MIPS mit in den Helm integriert. Um beantworten zu können warum, zunächst ein kleiner Exkurs in die zwei bereits erwähnten Technologien.
Was ist Koroyd?
Eigentlich für Sitze in Flugzeugen entwickelt, ist Koroyd eine Verbindung aus einzelnen Kunststoffröhrchen, die bei einem Aufprall gleichmäßig kollabiert und so die einwirkenden, linearen Kräfte abfangen soll.
Bei Fahrradhelmen kommt Koroyd als Ersatz für den klassischen EPS-Schaum zum Einsatz. EPS hat nämlich einige Nachteile: Es ist temperaturanfällig und wird bei einem Aufprall sogar noch härter. Im MT500-Helm wird nur dort EPS eingesetzt, wo das MIPS befestigt wird, um die nötige Stabilität gewährleisten zu können. Positiver Nebeneffekt: Die kleinen Röhrchen sind deutlich atmungsaktiver.
Was ist MIPS?
MIPS hat sich in den letzten Jahren fest als zusätzliches Sicherheits-Feature in MTB-Helmen etabliert und ist in immer mehr Modellen zu finden. Das zusätzliche Inlay sitzt zwischen Helmschale und Polster, ist leicht beweglich und soll damit Rotationskräften entgegenwirken.
Laut MIPS ist die einwirkende Rotationskraft bei einem Sturz für schwerere Gehirnerschütterungen verantwortlich. Die bewegliche Konstruktion im Helm soll dem entgegenwirken und es dem Helm erlauben, sich so zu verschieben, dass der Helm die Kräfte abfängt und nicht der Kopf. Das zusätzliche Inlay wird individuell für jeden Helm entwickelt, um maximale Sicherheit gewährleisten zu können.
Die Kombination aus beidem
Koroyd soll einen besseren Schutz als der klassische EPS-Schaum bieten, indem es kontrolliert kollabiert und damit lineare Kräfte im Falle eines Sturzes abfängt. MIPS hingegen ist beweglich und soll dabei helfen, gefährliche Rotationskräfte abzufangen. Sprich: Egal wie du fällst, eins von beidem wird deinen Kopf wahrscheinlich besser schützen als ein normaler Helm.
Komfort
Wenn ein Helm nicht richtig passt, wird er sehr schnell durch einen anderen ersetzt – verständlich. Denn der Komfort trägt maßgeblich zum Sicherheitsgefühl bei. Doch eine Passform zu finden, die auf so viele Köpfe wie möglich passt, ist die wohl größte Herausforderung. Dafür hat Endura ihren 360°-Fit im neuen MT500-Helm nochmal verbessert.
Doch das ist noch längst nicht alles. Auch die Größenverstellung am Hinterkopf ist nicht nur in der Horizontalen, sondern auch in der Vertikalen in drei Stufen einstellbar – so lässt sich die perfekte Passform finden, die den Hinterkopf ideal umschließt. Und um das Ganze abzurunden, hat Endura ebenfalls die Einstellung der Riemen eigens neu entwickelt, damit diese perfekt am Kopf anliegen können.
Design
Es mag vielleicht keine*r so richtig zugeben, aber am Ende des Tages muss der Helm auch einfach gut aussehen. Der Endura MT500 Helm hat sein schnittiges Design beibehalten und damit jede*r die passende Farbe zum eigenen Outfit finden kann, gibt es den Helm in gleich sechs verschiedenen Farben. Alle harmonieren natürlich mit dem Rest der Bekleidungs-Kollektionen, ganz nach Enduras neuem Motto „From Top To Toe“ – von Kopf bis Fuß.
Endura Hummvee, Singletrack & FS260 – jetzt auch mit MIPS
Doch der MT500-Helm ist nicht der einzige Helm, den Endura neu entwickelt hat. Der Endura Hummvee ist der Verkaufsschlager von Endura und wurde in Sachen Komfort maßgeblich weiterentwickelt. Der Endura Singletrack ist mit seitlichem Koroyd ausgestattet und der Rennrad-Helm FS260 ist jetzt schnittiger und leichter. Alle drei Helme gibt es optional mit oder ohne MIPS.
Helm auf und los
Kommen wir zum spannenden Teil: Was kann der Helm denn in der Praxis? Die kurze Antwort lautet: einiges. Die lange Antwort folgt in diesem Abschnitt.
Der erste Eindruck kann schon vieles entscheiden – doch hier liefert der Endura MT500 sofort ab. Er passt wie angegossen, ist angenehm zu tragen und gefällt optisch ebenfalls. Besonders positiv fallen die Polster im Helm auf, die wirklich extrem weich und gemütlich sind. Auf Nachfrage hat das Produktmanagement von Endura folgendes erklärt:
„Wir haben uns die Mühe gemacht, nicht nur die bekannten vier bis fünf Polsterstoffe auszuprobieren. Dank Pentlands Erfahrung im Textilbereich konnten wir viele verschiedene Materialien testen, die über die Standards hinausgehen. So haben wir eine Polsterung entwickeln können, die besonders komfortabel ist.“
Größe S/M hat auf meinen kleinen Kopf (Umfang 53 cm) auf Anhieb gepasst, die Verstellung am Hinterkopf habe ich einen Klick nach unten verstellt, damit der Helm meinen Kopf noch besser umschließt. Die Riemen haben in der Grundeinstellung schon perfekt unterm Ohr gesessen. Es konnte also losgehen!
Für einen Helm mit gleich zwei zusätzlichen Sicherheits-Features ist er erstaunlich leicht – was nicht zuletzt Koroyd zu verdanken ist. Trotzdem ist er mit knapp 400 Gramm immer noch auf der schwereren Seite und das merkt man auch. Aber auch nur für einen kurzen Moment, denn durch die gemütliche Passform ist der Helm während der Fahrt schnell vergessen. Er ist sehr gut belüftet, rutscht überhaupt nicht und alle Features kann man intuitiv ohne viel Erklärung nutzen.
Was ich überraschenderweise besonders gern in Anspruch genommen habe, war die Brillenhalterung – die musste mir allerdings kurz erklärt werden. Unterhalb des Visiers kann man die Brille umgekehrt in den Helm stecken. Ich habe drei verschiedene Brillen ausprobiert (Endura, uvex und Bliz) und alle saßen bombenfest. Nachdem ich den Dreh raushatte, entwickelte sich die Halterung schnell zu meinem Lieblingsfeature.
An Goggle-Fans wurde ebenfalls gedacht: an der Hinterseite des Helms befindet sich eine weiche Gummierung, die deine Goggle an Ort und Stelle hält.
Unglücklicherweise durfte ich auch die Sicherheits-Features des MT500 hautnah testen: Bei der vorletzten Abfahrt hat es mich in einem nassen Wurzelfeld über den Lenker katapultiert und ich bin kopfüber im Dreck gelandet. Der Helm ist dabei keinen Millimeter verrutscht und hat seinen Job gemacht.
Da es aber nur ein minimaler Einschlag mit weicher Landung war, ist mein Koroyd intakt geblieben und ich konnte unversehrt weiterfahren. Grundsätzlich wird aber empfohlen, nach jedem Sturz einen neuen Helm zu kaufen, damit die Sicherheit zu 100 % gewährleistet werden kann. Endura bietet hier ein eigenes Crash-Replacement-Programm an, bei dem man einen neuen Helm 50 % günstiger bekommt.
Fazit
Ich bin zuvor nur mit einem normalen Helm ganz ohne Zusatz-Features gefahren und habe mich vor dem Launch des MT500 gefragt: Wie viel ist zu viel für einen Helm? Dass Mountainbiken mit einem gewissen Risiko verbunden ist, das dürfte uns klar sein. Doch wer einmal auf den Kopf gefallen ist, lernt schnell: Da kann es eigentlich nicht genügend Schutz geben.
Dementsprechend finde ich die Kombination aus Koroyd und MIPS im neuen Endura MT500 mehr als angemessen – denn der Helm ist trotzdem noch leicht, gut belüftet und mit allem ausgestattet, was man gebrauchen könnte. Endura hat also ihre Kombination aus Sicherheit, Komfort und Design mit Bravour gemeistert. Wer auf der Suche nach einem komfortablen Helm mit der Extra-Portion Sicherheit sucht, der sollte sich den neuen Endura MT500 genauer anschauen.
Mehr Informationen findest du unter www.endurasport.com