CAAD (Cannondale Advanced Aluminium Design) steht seit inzwischen gut 20 Jahren für das Beste, was der Werkstoff Aluminium beim Rennradbau zu bieten hat. Cannondale hat das Metall zu keinem Zeitpunkt nur als Möglichkeit gesehen, günstigere Kopien von Carbonmodellen auf den Markt zu werfen. Stattdessen wurden die CAAD-Modelle immer mit dem Anspruch designt, echte Hochleistungsrennmaschinen anzubieten. Das bescherte den CAAD-Modellen selbst im Carbon-Zeitalter eine fast kultähnliche Verehrung und sehr faire Preise für ambitionierte Rennradfans ohne großes Budget.
Mit der Vorstellung des neuen SuperSix EVO standen die Zeichen bereits entschieden auf Veränderung. Vom klassisch aussehenden Rundrohrrahmen blieb in der aktuellen Version praktisch nichts mehr übrig. Stattdessen dominieren in der dritten Variante des Klassikers abgesenkte Sitzstreben, ein leicht gesloptes Oberrohr und aerodynamisch optimierte Rohrformen das Gesamtbild. Das warf natürlich die Frage auf: Würde das neue CAAD weiterhin so klassisch daherkommen, wie es seine Geschichte nahelegt? Oder würde es wie das dritte SuperSix EVO mit allen Traditionen brechen?
Jetzt ist es klar: Das heute der Öffentlichkeit vorgestellte CAAD13 haut in die gleiche Kerbe wie das neue SuperSix EVO: „Das CAAD13 ist selbst für uns eine ziemlich radikale neue Richtung.“, so David Devine, der Global Product Director von Cannondale für den Rennradbereich.
Das CAAD13 ist selbst für uns eine ziemlich radikale neue Richtung.
David Devine, Global Product Director Cannondale
Obwohl das neue CAAD13 optisch wenig Erinnerungen an ältere Designs wachruft, bleibt es auf dem Kurs, den seine Vorgängerversionen eingeschlagen haben. CAAD-Rahmen bieten seit eh und je eine einzigartige Kombination aus Renngeometrie, geringem Gewicht sowie überragenden Steifigkeitswerten. Und für den Renneinsatz nicht ganz unerheblich – der Wiederbeschaffungspreis ist fair, falls das Kriterium mal vorzeitig in der Absperrung endet. Auch das CAAD13 muss sich nicht vor Carbonrahmen verstecken (die Disc-Version wiegt nur knappe 1,1 kg), bewegt sich aber auf einem deutlich niedrigeren Preisniveau.
Das CAAD13 hat tatsächlich von Werk aus die Möglichkeit, Schutzbleche anzubauen Das CAAD13 wird auch in einer Felgenbremsvariante angeboten – so wird aber die Reifenfreiheit auf 28 mm reduziert Cannondale setzt bei allen Steckachsen im Rennradbereich auf Mavics Speed Release System Mit den niedrig angesetzten Sitzstreben verbessern sich Komfort und Aerodynamik des CAAD13
Im Vergleich zum CAAD12 ist das CAAD13 bei gleichem Gewicht durch die aerodynamisch optimierten Rohrformen schneller. Der Komfort wird durch die abgesenkten Sitzstreben, eine neue, D-förmige KNOT27 Sattelstütze und Reifenfreiheit bis 30 mm (28 mm für die Felgenbremsversionen) erhöht. Sogar dezent versteckte Ösen für Schutzbleche bringt es mit! Die interne Zugverlegung wurde beibehalten, während die Scheibenbremsvarianten jetzt vorne und hinten auf Steckachsen setzen. Wie schon beim SuperSix Evo und SystemSix werden Mavic Speed Release Achsen mit 12 mm Durchmesser verwendet, die besonders einfachen und schnellen Ein- und Ausbau gewährleisten.
Das CAAD13 wird es in 5 verschiedenen Varianten inklusive einem frauenspezifischem Modell in Rahmenhöhen von 44 cm bis 62 cm geben. Felgenbremsen gehören weiterhin zum Programm, wenn auch die Mehrzahl der Modelle inzwischen auf die Scheibe setzt.
Das Flaggschiff kommt mit einer mechanischen Ultegra-Gruppe – funktional und bezahlbar. Die felgengebremste Ultegraversion kommt mit einer sehr dezenten Stealth-Lackierung. Etwas weniger dezent kommt die Farbe „Nuclear Yellow“ daher. Das Frauenmodell des CAAD13 bietet einen spezifischen Sattel, basiert aber auf dem gleichen Rahmen wie die Herrenmodelle. Auch die 105er Version des CAAD13 kommt schon mit einer Cannondale-Kurbel. Die feuerrote Lackierung des CAAD13 Disc 105 ist im Vergleich zu den anderen Modellen sicher noch ein paar km/h wert. Was rot ist, ist schließlich schneller. Das günstigste Modell der CAAD13-Reihe kommt mit einer kompletten Shimano 105.
Mit dem neuen CAAD13 ist die radikale Frischzellenkur bei Cannondale abgeschlossen. Cannondale gehörte bis vor einem Jahr noch zu den wenigen Marken ohne Aero-Rennrad im Programm. Heute spielen deren Rennradmodelle auch beim Thema Aerodynamik wieder ganz vorne mit. Auch ihr Alu-Klassiker hat in der 13. Generation einen großen Schuss SuperSix-Gene abbekommen. Wer pure Leistung mehr zu schätzen weiß als klassische Optik, der bekommt mit dem CAAD13 im Vergleich zum Vorgängermodell eine deutlich modernere Rennmaschine, die noch dazu erstaunlich vielseitig ist. Die Preise sind im Vergleich zu Carbonrädern sehr fair.